Leseproben


Brieftaube Paula erzählt ...

Hallo, ich bin Paula!

Hallo Menschenkind! Ich bin Paula und lebe in Freisbach, bei Thomas und Barbara. Toll, dass Du Dich für mich und meine kleine Geschichte über uns Brieftauben interessierst!
Kannst Du schon selbst in diesem Büchlein lesen? Oder liest Dir gerade jemand daraus vor? Vielleicht bist Du ja erst in die Schule gekommen und lernst das Lesen jetzt.
Oh, da gibt es viel zu lernen, in der Schule! Und Du wirst Dich noch wundern, was Du alles noch nicht weißt! Aber es gibt auch Dinge, die weißt Du so, ganz ohne Schule. Die lernst Du, wenn Du Dich nur umschaust.
Zum Beispiel weißt Du, dass es ziemlich lange dauert, bis Du so groß wie ein Erwachsener bist. Und bei vielen Tieren ist das genauso. Auch bei ihnen dauert es oft lange, bis aus einem kleinen Tierkind ein ausgewachsenes Tier geworden ist.
Bei uns Tauben ist das anders: wir werden nämlich ganz schnell groß! Also: ehrlich, jetzt!
Schau Dir doch nur mal das nächste Foto an. Es ist dasselbe, das Du auch schon vom Titelbild kennst. Darauf bin ich ... na, was glaubst Du, wie alt ...?

Brieftaube Paula von Barbara Krauß

Ich verrate es Dir: Da bin ich 25 Tage alt! Und fast schon ausgewachsen! - Ähm ...
Natürlich ... habe ich noch ein bisschen von dem gelben Kükenflaum auf dem Kopf. Und mein Schnabel ist noch ganz rosa. Und ... meine Augen sehen noch aus wie die Knopfaugen von einem Deiner Stofftiere ... Und ... und richtig fliegen kann ich auch noch nicht, nur so ein bisschen rumflattern, weil meine Flügel noch ein wenig wachsen müssen. Aber ich finde, ich sehe doch schon aus wie eine richtige Taube, oder nicht?
Also gut, warte: Ich zeig' Dir noch ein Bild von mir. Da bin ich einen ganzen Monat älter:

Brieftaube Paula von Barbara Krauß

Aber jetzt, nicht wahr? Jetzt sehe ich doch wirklich wie eine richtige Brieftaube aus! Und ich kann nicht nur flattern, sondern draußen, hoch am Himmel, schon richtig lange fliegen.
Und wenn Du jetzt überlegst, dass wir Brieftauben, wenn wir bei Menschen in einem Taubenschlag leben, ganz locker 10 bis 15 Jahre alt werden können, dann sind knapp zwei Monate zum Großwerden doch ganz, ganz schön schnell!

Eigentlich heiße ich anders

Eigentlich heiße ich DV 2135-14-600, oder abgekürzt: die "600". Dass das kein richtiger Name ist, weiß ich selber. Deshalb darfst Du ja Paula zu mir sagen. Denn die Menschen geben uns Brieftauben manchmal auch "richtige" Namen.
Aber die Nummer ist trotzdem wichtig, sogar noch viel wichtiger als mein Name, denn sie ist so was wie mein Personalausweis. Es gibt nämlich auf der ganzen Welt keine zweite Brieftaube, die dieselbe Nummer hat, wie ich. Und wenn ich mich mal verirren sollte und jemand mich findet, dann kann man mit dieser Nummer herausbekommen, wo ich zu Hause bin.
Die Geschichte mit der Nummer, die erzähle ich Dir später noch ganz genau; überhaupt habe ich Dir eine ganze Menge zu erzählen!

Aber damit Du unser Brieftaubenleben so richtig verstehst, fange ich mal ganz von vorne an:

Geschafft, ich bin da!

Gestern Nacht bin ich geschlüpft. Und heute, am späten Vormittag, bin ich schon schön trocken! Kaum zu glauben, dass ich bis gestern selbst noch in so einem kleinen Ei gesteckt habe, nicht wahr? Mein Geschwisterchen ist noch drin in seiner Schale; das wird morgen früh neben mir im Nest liegen. Ich hatte es halt mal wieder besonders eilig!

Brieftaube Paula von Barbara Krauß

Nein, das stimmt nicht: manchmal fangen die Eltern nämlich schon an zu brüten, wenn erst ein Ei im Nest liegt: dann schlüpft dieses Junge eben einen Tag eher, als das andere.
Insgesamt dauert das Schlüpfen ganz schön lange, etwa einen Tag, und ist ganz schön anstrengend für uns: denn die Eltern helfen uns nicht. Wir müssen selbst unsere Eischale anpicken, von innen. Dabei drehen wir uns in der Schale, denn wir müssen sie ringsum anpicken, damit wir uns am Ende ausstrecken und sie aufbrechen können. Nachher sind wir ziemlich erschöpft, das kannst Du mir glauben!
Wenn wir frisch geschlüpft sind, sind wir noch richtig nass und ganz empfindlich gegen Kälte. Darum hat die Barbara das Schlüpfen selbst nicht fotografiert - sehr vernünftig! Denn schließlich soll mir ja nichts passieren, nicht wahr? Sie hat mich erst heute früh geknipst, ganz schnell! Und schnell wieder der Mama gebracht, damit sie uns weiter wärmen kann.
Unsere Mama hat übrigens schön geschimpft und mit den Flügeln geschlagen und geknurrt und wollte die Nistschale gar nicht hergeben. Aber jetzt ist Sommer, es ist mollig warm draußen, da kann man für so ein "Foto-Shooting" auch mal eine Ausnahme machen!
So - jetzt hast Du mich also an meinem ersten Lebenstag in meiner ganzen Schönheit gesehen. Okay - eine wirkliche Schönheit bin ich noch nicht! Ich habe die Augen noch zu und sehe überhaupt ziemlich strubbelig aus. Aber das wird sich ändern, und zwar schnell!

Brieftaube Paula von Barbara Krauß
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